Das im Schulprogramm des Schiller-Gymnasiums verankerte Leitziel, Erziehung zur Selbstständigkeit und Förderung der Ichstärke, erfährt einen weiteren Beitrag in Form einer AG, die Schüler und Schülerinnen zu Streitschlichtern ausbildet.
1 Ausgangslage
Die momentane Form der Streitschlichtung ist unbefriedigend, da kaum Schlichtungen stattfinden und die Streitschlichter daher kaum beschäftigt snd. Außerdem erfolgt die Schlichtung auf freiwilliger Basis der Streitenden und setzt deren Einsicht voraus. Oft sind auch mehr als zwei Konfliktpartner beteiligt, so dass es schwierig ist, alle zu identifizieren und einzubeziehen. Darüber hinaus gibt es nur individuelle Schlichtungen und negative Prozesse innerhalb der Klassen werden nicht behandelt.
2 Zusätzliche Anforderungen an die AG
Die Häufigkeit von Mobbingprozessen hat allgemein zugenommen: Formen und Anlässe werden vielfältiger und folgen nicht mehr nachvollziehbaren Mustern. Mobbing kann von Lehrkräften oft kaum wahrgenommen werden, da es versteckt passiert oder Beteiligte schweigen. Aus diesem Grund sollen Schülerinnen und Schüler zur Teamfähigkeit erzogen werden (vgl. Schulprogramm: „Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit/Soziales Lernen und Handeln“)
3 Schlussfolgerung
Aus diesen Problemen ergab sich die Notwendigkeit einer Neukonzeption der Streitschlichtungs-AG. Sinnvolle Elemente der "alten" Form der Streitschlichtung sollten übernommen und neue Aspekte integriert werden.
4 Das neue Konzept
a) klassenbezogenes System:
Ausbildung von Patinnen und Paten (8.-10.), die dann ‚ihre‘ Klasse betreuen (5.-7.)
Ausbildung von Moderatorinnen und Moderatoren, die in den oberen Klassen (8.-10.) punktuell tätig werden
b) Klassenbetreuung:
Planung und Unterstützung von Aktivitäten (Begleitung von Wandertagen, Klassenfesten etc.)
Ansprechpartner bei Klassenkonflikten (aktive Hilfe durch Trainings, Rollenspiele)
c) verschiedene Ausbildungsbereiche:
Techniken zur Konfliktlösung (Fallberatung, Moderation, Schlichtung)
Umgang mit Mobbing
Kommunikationstraining
Moderation (Gesprächsführung)
Körpersprache
konkrete Konzepte zum Verhalten als Patin/Pate (z. B. vor Klassenarbeiten)
d) Arbeiten in der AG:
theoretischer Teil der Ausbildung (Erarbeiten von Texten und anderen Materialien)
praktischer Teil der Ausbildung (Rollenspiele, Trainings mit Videoanalyse etc.)
Rücksprache über aktuelle Fälle
e) Ziele:
positive Beeinflussung des Klassenklimas durch
konfliktbezogenes konkretes Eingreifen
‚strukturelle‘, partnerschaftliche Arbeit mit der Klasse
dadurch auch positive Beeinflussung des gesamten Schulklimas
Stärkung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler (in den Klassen/ bei den Moderatoren)
Link zum Download einer PDF-Datei (entstanden aus einer Power-Point-Präsentation): ModeratorInnen-AG.pdf