Wann kann man schon mal Jungs mit Teig kämpfen, Lehrerinnen beim Zwiebeln schneiden weinen und Schüler unterschiedlicher Jahrgänge und Kulturen lachen und reden sehen? Am vergangenen Dienstag haben alle Schüler und Schülerinnen des Schiller-Gymnasiums verschiedene Projekte zum Thema „Schule mit Courage" besucht. Die Schüler konnten sich zwischen vielen unterschiedlichen Angeboten, wie Anti-Mobbing-Training, TheaterProjekten, ein Kalender gegen Mobbing erstellen, einen Besuch im Tränenkeller oder vielen weiteren Projekten entscheiden.
Foto: Der Nudelteig war eine besondere Herausforderung.
In fünf kleinen Gruppen wurden in der Gruppe „Kochen von Nationalgerichten" verschiedene Nationalgerichte z.B. aus Ghana (Westafrika), Thailand, der Türkei, Sibirien und Indien zubereitet. Alle Schüler und Schülerinnen sowie die zwei Lehrerinnen begannen mit Feuereifer, Gemüse, Fleisch und Zwiebeln zu schneiden. Es wurde Teig für Pelmeni (Russische Tortellinis) geknetet und Reis gekocht. Eine türkische Mutter unterstützte die Schüler dabei tatkräftig und mit ihrem Fachwissen.
Schnell waren die Räume und Flure mit dem leckeren Geruch erfüllt und beim Zwiebeln schneiden blieb fast kein Auge trocken. Diese Tatsache erfreute besonders die Pädagogik-Lehrerin Iris Krause. Auf die Frage was ihr am besten an diesem Projekt gefällt antwortete sie ironisch: „... dass man Jungs weinen sieht", und schmunzelte.
Die meisten Schüler freuten sich besonders darauf, die gekochten Gerichte später essen zu können und „mal was anderes zu kochen als nur deutsch Sachen", so Julia Pickströer, 15. Ebenfalls waren alle sehr interessiert, Gerichte aus anderen Ländern kennen zu lernen. Tabea Schwehn (14): „Das Angebot ist sehr schön, abwechslungsreich und interessant. Außerdem ist kann man etwas über andere Kulturen und ihre Gerichte lernen."
Insgesamt herrschte eine fröhliche und lockere Stimmung, es wurde sich angeregt über die verschiedenen Kulturen, Festen und Riten unterhalten. Auch der Humor kam nicht zu kurz, es wurde viel Gelacht und auch Witze gemacht. Nach etwa einer Stunde standen die meisten Gerichte auf dem Herd und die Schüler fingen an, aufzuräumen oder gingen raus in die Sonne. Nur die Gruppe, die die Pelmeni zubereitete, brauchte einen langen Atem. Aber auch dieses Gericht war nach einer weiteren Stunde und vielen helfenden Händen geschafft und Frau Krause atmete erleichtert auf als endlich der letzte Tortellini fertig war. „Nie im Leben mehr Nudeln für die nächsten 40 Tage ...", in diesem Punkt war sich die Gruppe einig. Dennoch hatten alle, trotz der langen Zubereitung, viel Spaß und genossen ihr Essen. Durch den Duft des lecken Essens angezogen kamen viele Schüler und Lehrer aus den anderen Projekten und ließen sich das Essen schmecken.
(Jemima Podworny, Klasse 10)